Katastrophenschutzübung des Bezirks Hildesheim am 06.05.2017
Der Wetterbericht sagte ein Unwetter voraus. Daraufhin wurde der Katastrophenschutzzug der DLRG Bezirk Hildesheim, bestehend aus den DLRG Ortsgruppen des Landkreises Hildesheim und Peine, am Freitagnachmittag durch die Funkmeldeempfänger in den Voralarm gesetzt. Da die Fahrzeuge und das Material rund um die Uhr einsatzbereit sind, konnten die voralarmierten Kräfte Ihre persönliche Ausrüstung überprüfen und ggf. ergänzen.
Wie angekündigt, stürmte und regnete am ersten Mai-Wochenende im Landkreis Hildesheim.
Am Samstagvormittag wurden die im Voralarm befindlichen Kräfte dann zum Einsatz alarmiert.
Um 11 Uhr waren der Gerätewagen Wasserrettung mit dem Motorrettungsboot Robbe und das Kommandofahrzeug der Ortsgruppe Harsum abmarschbereit. Gegen 11.30 Uhr fuhren die Einsatzkräfte der OG Harsum dann unter Führung des Gruppenführers Dirk Snoek zum Zugsammelplatz am Hildesheimer Hafen. Dort stellte sich der Zug aus den unterschiedlichen Ortsgruppen zusammen und wurde als Kolonne zum Giftener See nach Sarstedt verlegt.
Für die Übung wurde folgendes Szenario vorgegeben: Eine Schulklasse wollte sich vor dem Unwetter in Sicherheit bringen, nun vermisst die Lehrerin jedoch noch zwei Schulkinder ihrer Klasse. Als Gerätetrupp bekam die OG Harsum den Einsatzauftrag zusammen mit einem Trupp aus der Ortsgruppe Sarstedt und einem Trupp aus der Ortsgruppe Hildesheim an einem Baggersee eine Verletztensammelstelle einzurichten. Parallel dazu wurden die Motorrettungsboote der Ortsgruppen Harsum, Hildesheim und Sarstedt ins Wasser gebracht und mit der Suche der vermissten Personen begonnen. Im Laufe der Suche wurde die Zahl der vermissten Kinder auf acht erhöht.
Die durch die Trupps gefundenen Kinder wurden vor Ort medizinisch versorgt und dann zur Verletztensammelstelle gebracht, wo unsere Ärztin mit weiteren medizinisch ausgebildeten Einsatzkräften die Betreuung und Versorgung der Kinder übernahm und sie bis zur Übergabe an den Rettungsdienst betreute.
Zwischenzeitlich bekam der Gerätetrupp einen weiteren Einsatzauftrag. Am Aussichtsturm sollten sich zwei verletzte Personen befinden. Diese mussten unter Eigensicherung am Berg geborgen und zur Verletztensammelstelle transportiert werden. Nach Abschluss aller Einsatzaufträge wurde die Verletztensammelstelle abgebaut und alle Materialien und die Boote zum Abmarsch fertig gemacht.
Nach einer kleinen Besprechung der Gruppe rückten alle zum Sammelplatz ab. Dort konnten sich die Teilnehmer der Übung mit Kuchen und Getränken stärken.
Doch die Übung war noch nicht beendet. Die Gruppe erhielt einen neue Einsatzauftrag: Vermisste Person auf der Leine unterhalb der Marienburg bei Nordstemmen. Der Gerätetrupp und ein Bootstrupp fuhren daraufhin zur Leine nach Schulenburg, die beiden anderen Bootstrupps zur Leine unterhalb der Marienburg.
An der Einsatzstelle angekommen slippten wir ein Motorrettungsboot. Die Bootsbesatzung fuhr stromaufwärts der vermissten Person entgegen und fand diese nach kurzer Zeit. Die Person wurde durch die Besatzung des Rettungsbootes aufgenommen und erstversorgt. Im Anschluss brachte das Rettungsboot die Person zurück zur Slipstelle, wo sie weiter versorgt wurde.
Nach erfolgter Rückmeldung an die Einsatzleitung wurde noch eine Fährverbindung aus Seilen über die Leine aufgebaut, um dort ohne Motorkraft Materialien und Personal auf die andere Uferseite bringen zu können. Nachdem alle Aufträge abgearbeitet waren, wurde das Material verstaut und die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt.
Als Kolonne fuhr der Einsatzzug dann zur DLRG Bezirksgeschäftsstelle zurück. Dort wurde eine Abschlussbesprechung durchgeführt. Anschließend konnte die Teilnehmer die Übung noch einmal gemeinsam bei einer Stärkung vom Grill Revue passieren lassen.
Rund um ein sehr langer und anstrengender Übungstag, aber erfolgreich und mit zufriedenen Einsatzkräften.