Hochwasser im Landkreis Hildesheim
Einsatz 25.07.17:
Einsatzort: Große Venedig/Jo-Wiese
Einsatzstärke zu Beginn 1/6, im Verlauf 1/8
Einsatzauftrag: Errichten von Sandsackbarrieren
Am 25.07.17 wurden wir um 11.10 Uhr alarmiert um das THW bei der Sicherung des Privateigentums an der Großen Venedig, sowie der Technikanlagen des Freibads Jo-Wiese zu unterstützen.
Die ersten Einsatzkräfte der OG Harsum waren um kurz nach 11.30 Uhr am Einsatzort eingetroffen. Kurz nach unserem Eintreffen waren auch die Kameradinnen und Kameraden der Ortsgruppen Hildesheim und Sarstedt vor Ort. Nach einer kurzen Lageerkundung begannen wir mit dem Errichten von Sandsackbarrieren, zuerst im Bereich der Großen Venedig, um im Einsatzverlauf das östliche Innerste Ufer am Kanuzentrum und an der Jo-Wiese zu sichern. Auf der östlichen Uferseite war gegen späten Nachmittag der Schotterweg so weit überflutet und aufgeweicht, dass ein Befahren mit Großfahrzeugen nicht mehr möglich war und die Sandsäcke auf kleine Trecker und Radlader umgeladen werden mussten, damit kein Wasser in Gebäude eindrang.
Des Weiteren hat sich in diesem Einsatz die Anschaffung unseres kleinen Allradfahrzeugs im letzten Jahr als gute Investition dargestellt, da es gefahrlos für Erkundungsfahrten im Einsatzabschnitt eingesetzt werden konnte und hierfür auch zum Einsatz kam.
Um 19.00 Uhr wurden wir durch die Feuerwehrbereitschaft aus Algermissen abgelöst, die weitere Erhöhungsmaßnahmen mit Sandsäcken in besonders gefährdeten Bereichen durchführte. Für weitere Einsätze wurden wir vorsorglich angewiesen Motorrettungsboote aufgerüstet und einsatzfähig in den Unterkünften bereit zu stellen. Gegen 20.30 Uhr waren wir wieder in der Unterkunft in Harsum am Thie.
Einsatz 26.07.17:
Einsatzort: Bad Salzdetfurth/Bodenburg/Östrum/Breinum
Einsatzstärke: 1/6
Einsatzauftrag: Kontrolle des vom Hochwasser eingeschlossenen Wohneigentums
Am 26.07.17. erfolgte um 10:10 die Alarmierung für die OG Harsum zusammen mit dem Wasserrettungszug des Bezirks Hildesheim zum Bootseinsatz nach Bad Salzdetfurth. Hier sollten im Gemeindegebiet wasserseitig Gebäude angefahren werden, zu deren Bewohnern seit einiger Zeit kein Kontakt mehr bestand.
Es wurden Hochwasserboote in Östrum zu Wasser gelassen und der Einsatz abgearbeitet. Auf Grund des zurückgehenden Pegels fiel ein Boot während des Einsatzes trocken und musste von der Besatzung des Kommandowagens abgeholt werden.
Die Zufahrt zur Einsatzstelle wurde vom Gerätewagen der OG Harsum abgesichert.
Da ein Bootstrupp der OG Hildesheim zu eine anderen Einsatzstelle zur Versorgung einer erkrankten Person gerufen wurde, übernahm der Gruppenführer der OG Harsum die Koordination des Bootseinsatzes vor Ort.
Nach Kontrolle aller eingeschlossenen Häuser wurde die Einsatzstelle der technischen Einsatzleitung bei sinkendem Pegel übergeben und wir rückten aus Östrum ab.
Auf Grund der massiven Verkehrsstörungen in Stadt und Landkreis Hildesheim waren wir erst gegen 18:00 Uhr zurück am Stützpunkt.
Einsatz 26.07.17:
Einsatzort: Heersum
Einsatzstärke: 1/9
Einsatzauftrag: Folienverlegung zu Deichverteidigung
Am 26.07.17 erfolgte um 20:10 eine zweite Alarmierung der OG Harsum mit dem Wasserrettungszug Hildesheim nach Heersum. Hier sollten wasserseitig an einem Sandsackdeich Folien verlegt werden, um diesen anschließend mit Sandsäcken zu sichern. Hierzu machten sich unser Taucher und die Strömungsretter einsatzklar, um anschließend mit der Folienverlegung zu beginnen. Der Einsatzabschnitt betrug ca. 400 Meter und war gegen 1:00 Uhr morgens am 28.07.17 abgearbeitet so dass wir gegen 2:30 Uhr unser Material in Harsum zum trocknen aufgehängt hatten und alle Einsatzkräfte ins Bett durften.
Einsatz 27.07.17-28.07.17:
Einsatzort: Hohnsensee
Einsatzstärke: 1/10
Einsatzauftrag: Sandsacktransport mit Booten
Am 27.07.17 wurden wir gegen 20.30 Uhr zum Hohnsensee alarmiert. Auf der gegenüberliegenden Seeseite des Restaurants Noah drohte der Deich des Überlaufbeckens der Innerste zu brechen und den Stadtbereich rund um die Jo-Wiese zu fluten. Da dieser Deichabschnitt nur noch per Boot über den See zu erreichen war, bestand unser Einsatzauftrag im Sandsacktransport über das Wasser. Für eine sichere Befestigung des Deiches wurden durch den Wasserrettungszug Hildesheim 20.000 Sandsäcke, also 250-280 Tonnen Sand, in der Nacht transportiert und von freiwilligen Helfern sowie Feuerwehren verbaut. Dieser Einsatz wäre ohne die große Zahl an freiwilligen Helfern nicht zu leisten gewesen, da das Beladen der Boote eine kraftraubende und zeitaufwändige Herausforderung darstellte, bei der regelmäßige Pausen von Nöten waren. Gleiches galt für das Entladen.
Dazu wurde durch Personal unserer Ortsgruppe eine Menge an organisatorischer Arbeit übernommen. Unter anderem die Koordination der Sandsackanlieferung, sowie die Organisation der Arbeit der Freiwilligen.
Der Einsatz war am frühen morgen gegen 6.00 Uhr beendet sodass alle Einsatzkräfte nach Reinigung der Einsatzmittel gegen 7.30 Uhr zu Hause waren.